Heimat auf dem Teller: Einkehren und genießen
Besucher der Oberlausitz erleben in den Gasthäusern und Restaurants der Region die Vielfalt und den unverfälschten Charakter der Lausitzer Küche. Jeder Bissen lässt die Verbundenheit zur Heimat spüren. Viele Gastronomen setzen auf regionale Spezialitäten wie Stupperle oder Teichelmauke, welche vor allem in der südlichen Oberlausitz auf den Speisekarten stehen.
Teichelmauke besteht aus Kartoffelbrei, der mit einer würzigen Brühe übergossen wird. Sie ist im Püree wie ein Teich angerichtet, deshalb der Name. Dazu gibt es gekochtes Rindfleisch und Sauerkraut. Stupperle sind für die Oberlausitz typische Klöße. Neben gekochten Pellkartoffeln kommt Grieß in den Teig. Der Name „Stupperle“ kommt von „stuppen“ und meint „stopfen“. Der Name ist kein Zufall. Nach einer Portion Stupperle fühlt man sich gut „gestuppt“.
Die Verwendung saisonaler und regionaler Zutaten ist dabei ein Markenzeichen. Ob traditionell zubereitet oder modern interpretiert – jedes Gericht erzählt eine Geschichte.
Hochzeitssuppe und süße Plinsen: Die Vielfalt der sorbischen Küche
Dieses einzigartige kulinarischen Erbe der Lausitz solltet ihr bei einem Besuch in der Region nicht verpassen! Die Sorben/Wenden leben seit Jahrhunderten in der Region. Das kleinste slawische Volk hat sie mit seiner traditionsreichen Küche auch kulinarisch geprägt. Die Gerichte der Sorben zeichnen sich durch einfache Zutaten wie Kartoffeln, Fleisch und frisches Gemüse aus und stehen für Saisonalität, Regionalität und eine enge Verbindung zur Natur.
Köstlichkeiten wie die herzhafte Biersuppe, Krautmauke mit Rotkohl oder Buttermilchplinsen verkörpern den rustikalen Charme dieser Küche. Festliche Speisen wie Hochzeitssuppe oder Rindfleisch mit Meerrettichsoße spielen zu besonderen Anlässen eine zentrale Rolle und gehören fest zu den Traditionen der sorbischen Gemeinschaft.
Auch moderne Köche lassen sich inspirieren. Sie interpretieren klassische Rezepte neu und verbinden Tradition mit Innovation. Die sorbische Küche lädt ein, Geschichte, Kultur und unverfälschten Genuss zu erleben.
Traditionelles Gebäck „Sroki“
In Vorfreude auf den Frühling feiern die Sorben am 25.01. die "Vogelhochzeit". Die Vögel bedanken sich dabei bei den Kindern für die Fütterung im Winter, in Form von süßem Gebäck. Das sogenannte „Sroki“ (Übersetzung: Elster, die Braut zur Vogelhochzeit) besteht dabei aus Milchbrötchen- oder Hefeteig, aus Baiser oder Creme.
Zu finden ist das Gebäck rund um die Zeit der Vogelhochzeit bei regionalen Bäckereien.
Karpfen, Hecht und Stör: Frischer Fisch aus der Lausitz
Das Land der tausend Teiche: Die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft bildet Mitteleuropas größte von Menschenhand geschaffene Teichregion mit über 1.000 Gewässern. Um diesen Lebensraum zu bewahren, erklärte man sie 1996 zum UNESCO-Biosphärenreservat. Hier leben viele seltene Tiere und Pflanzen – und der Lausitzer Fisch. Seit 800 Jahren betreibt man hier Teichwirtschaft. Heute steht die Marke „Lausitzer Fisch“ für regionale Qualität.
Nur das Beste kommt auf den Teller, sei es in den Restaurants oder den Hofläden der Region. Besonders Karpfen, Hecht und Stör zählen zu den beliebten Speisefischen. Während der Lausitzer Fischwochen finden jährlich zahlreiche Abfischfeste in der Oberlausitz statt, bei denen Besucher mit den Teichwirten ins Gespräch kommen und die fischigen Delikatessen probieren können.
Die Küchenchefs der Restaurants nutzen aber nicht nur traditionelle Rezepte für die Zubereitung des Lausitzer Fisches. In immer mehr Küchen geht es deutlich innovativer zu. Kosten Sie doch einmal eine Karpfenpraline!