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Transnationales UNESCO-Welterbe "Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine"

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Transnationales UNESCO-Welterbe „Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine“

Transnationales UNESCO-Welterbe „Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine“

Herrnhut © PhilippHerfortPhotography

Religiöse Idealstädte der Herrnhuter Brüdergemeine

Die „Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine“ verkörpern das Konzept der religiösen Idealstadt. Diese Siedlungen wurden durch die geistlichen Werte der Brüdergemeine – Gemeinschaft, Gleichheit, Schlichtheit und Ordnung – geprägt, was sich deutlich in ihrer architektonischen Gestaltung widerspiegelt.

Auf den ersten Blick ist das Erscheinungsbild von Herrnhut und der anderen Orte gar nicht so außergewöhnlich. Das Besondere ist, dass die einzelnen Siedlungen miteinander in Verbindung stehen und trotz großer Entfernungen viel Ähnlichkeit in ihrer städtebaulichen und architektonischen Gestaltung besitzen.

Sie folgen einem einheitlichen Grundmuster: ein Kirchensaal, ein zentraler Platz, ein Gottesacker und große Gemeinschaftsgebäude, die für das gemeinschaftliche Wohnen bestimmter Gemeindegruppen (ledige Brüder, ledige Schwestern, Witwen) gedacht sind.

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Ein gemeinsames Erbe

Im Zentrum des UNESCO-Welterbes „Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine“ steht die Idee der grenzüberschreitenden Verbundenheit. Jede der vier Siedlungen – Herrnhut in Deutschland, Christiansfeld in Dänemark, Bethlehem in den USA und Gracehill in Nordirland – ist Teil eines größeren Ganzen. Ihre Anerkennung als UNESCO-Welterbe unterstreicht die außergewöhnliche universelle Bedeutung dieses transnationalen Netzwerks religiöser Idealstädte.

Besonders bedeutsam ist, dass die Brüdergemeine als kirchliche Gemeinschaft bis heute an allen vier Orten aktiv ist und viele historische Gebäude weiterhin genutzt werden. Zahlreiche immaterielle Werte, wie gottesdienstliche Traditionen, Musikpraxis und Erinnerungskultur verleihen diesem baukulturellen Erbe eine einzigartige Authentizität. Dieses lebendige Erbe verbindet die Siedlungen über nationale Grenzen hinweg und bewahrt die gemeinsamen Ideale der Herrnhuter Brüdergemeine für kommende Generationen.

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Herrnhut – Ursprungsort der Brüdergemeine

Herrnhut wurde 1722 in der sächsischen Oberlausitz als Zufluchtsort für Glaubensflüchtlinge aus Böhmen und Mähren gegründet. Unter der Leitung von Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf entstand hier ein eigenständiges religiöses Gemeinwesen. In Herrnhut wurden auch die Grundlagen der brüderischen Stadtplanung gelegt, welche sichtbar im charakteristischen „Herrnhuter Barock“, dem zentralen rechteckigen Platz und der durchdachten Anordnung von Kirchensaal und Gottesacker sind. Diese Merkmale machen Herrnhut zu einem lebendigen Erbe der Welt.

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Am 26. Juli 2024 wurden die „Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine“ offiziell als UNESCO-Welterbe anerkannt. Herzlichen Glückwunsch!

Zusammen mit Christiansfeld in Dänemark, Bethlehem in den USA und Gracehill in Nordirland bildet Herrnhut eine neue, transnationale Welterbestätte. Dies ist bereits die zweite UNESCO-Welterbestätte in der Oberlausitz.

Die Siedlungen repräsentieren ein globales Netzwerk religiöser Planstädte, welches von der Herrnhuter Brüdergemeine zwischen 1722 und 1808 aufgebaut wurde. Sie sind ein einzigartiges baukulturelles Phänomen der frühen Neuzeit, welches durch sorgfältig geplante Stadtstrukturen geprägt ist, die den Gemeinschaftswerten und Bedürfnissen entsprechen. Trotz ihrer weiten geografischen Verteilung, zeigen sie eine bemerkenswerte architektonische Einheitlichkeit von höchster handwerklicher Qualität. Diese vier Siedlungen veranschaulichen eindrucksvoll das Ideal eines geordneten christlichen Gemeinschaftslebens, das sich sowohl in den Siedlungsanlagen selbst, als auch in ihrer globalen Vernetzung bis heute widerspiegelt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

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